Lerninhalte |
Die Studierenden können wertvolle Kompetenzen im Projektmanagement und in der praktischen Medienproduktion erwerben. Sie können in Theorie und Praxis erfahren, wie man Objekte des kulturellen Erbes im Feld, sprich in konkreten Kommunen, als Eintrag in einem Nachschlagewerk erfassen und multimedial im Sinne eines ‚Storytellings‘ erlebbar machen kann – und damit für Nutzungen von interner Identitätsstiftung bis touristischer Außenwirkung durch digitale Präsentation öffnet. |
Kommentar |
Kulturelles Erbe besitzt jede noch so kleine Gemeinde. Ob Denkmäler, Gebäude oder kaum mehr sichtbare Spuren des Vergangenen – alles kann Bedeutung für die lokale Identität und das alltägliche Zusammenleben gewinnen, für Einheimische wie Auswärtige. Ausgehend von Reflexionen zum Konzept des ‚Kulturellen Gedächtnisses‘ wie zu jenem der ‚Kulturlandschaft‘ wollen wir deshalb in diesem Projektseminar selbst solche kulturellen Objekte aufspüren und für die Öffentlichkeit in Wort, Bild und Ton aufbereiten.
Das Projektseminar ist integriert in das Drittmittelprojekt „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz (KuLaDig-RLP)“, das seit 2019 am Institut für Kulturwissenschaft durch-geführt und vom Innenministerium des Landes finanziert wird (s. https://kuladigrlp.net). Dieses Forschungs-, Förder- und Modellprojekt hat zum Ziel, das kulturelle Erbe insbesondere im ländlichen oder kleinstädtischen Raum in ganz Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Gemeinden zu erfassen und digital sowie multimedial aufzubereiten, d.h. im Informationssystem KuLaDig (https://www.kuladig.de) für unterschiedlichste Verwendungszwecke von Bildung bis Tourismus verfügbar zu machen. Es kann sich dabei um kulturell relevante Objekte handeln, aber auch um ganze Kulturlandschaften oder immaterielles Kulturerbe. Wie dies konkret geschieht, kann man auch unserem digitalen Leitfaden entnehmen: https://leitfaden-kuladigrlp.de., zudem unseren Videoclips unter https://kuladigrlp.net/ueber-das-projekt und in Instagram (@kuladigrlp).
Erfasst werden die Objekte von studentischen Arbeitsgruppen im Rahmen der Recherchen unter Leitung des Projektteams und in enger Kooperation mit den lokalen Teams vor Ort. Die Arbeitsgruppen haben vor allem die Aufgabe, die KuLaDig-Einträge zu den Modellkommunen – als zitierfähige wissenschaftliche Publikation – multimedial anzureichern (z.B. Foto, Audio, Video, 360-Grad-Fotografie, Gamification-Formate). |
Literatur |
- Assmann, Jan (1992): Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München.
- Klemm, Michael (2024 / i.V.): Vermittlung historischen Wissens durch audiovisuelle Medien, Social-Media-Formate, Mixed Reality und Gamification. Konzept und Ergebnisse des Modellprojekts „KuLaDig Rheinland-Pfalz“. In: Sylvia Jaki / Matthias Meiler / Jana Pflaeging / Janina Wildfeuer (Hg.): Multimodalität in Wissensformaten. Berlin: Peter Lang.
- Klemm, Michael / Florian Weber (2023): Kulturelles Erbe digital und multimedial „auf die Straße bringen“. Konzept und Ergebnisse des Modellprojekts „KuLaDig Rheinland-Pfalz“. In: LVR-Dezernat Kultur und Land-schaftliche Kulturpflege (Hg.). KuLaDig – Praxis und Erfahrungen. Köln: Landschaftsverband Rheinland, 64-69.
- Erll, Astrid (2017): Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. 3. Aufl. Stuttgart.
- Schultheiß Jörn / Bernd Steinbring (2018): KuLaDig in Hessen. Aktueller Stand und Perspektiven am Beispiel des Lahnprojektes. In: Denkmalpflege & Kulturgeschichte 3/2018, 30-35.
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Bemerkung |
Zu diesem Projekt sind auch Studierende der Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Computervisualistik und anderer Studiengänge herzlich eingeladen.
Es kann alternativ im Bachelor Kulturwissenschaft als Teilmodul 14.3 oder im Rahmen von Teilmodul 18.2 (Kulturmanagement) oder im Master Kulturwissenschaft im Rahmen von Modul 11 (Wissenschaftsorganisation) anerkannt werden.
In Germanistik erfolgt die Anerkennung in Modul 4b, in Geschichte im Rahmen der Übungen, in Computervisualistik im Wahlmodul "Medienpraxis". |